Weihnachtsbläser verbreiten weihnachtliche Stimmung in ganz Malsch
Es war bereits seit einigen Stunden dunkel in Malsch und zur Dunkelheit kehrte so langsam auch die stille der Heiligen Nacht ein. Vereinzelt traf Licht aus den Fenstern auf die Straßen von Malsch. Drinnen feierten in einigen Häusern noch die Familien gemeinsam vor ihren Weihnachtsbäumen. Von Häusern und Gullideckel sah man Wasserdampf aufsteigen, dort wo dieser durch das Mondlicht angeschienen wurde. Auch am eigenen Atem konnte man spüren, dass es frostig wurde. Die sternenklare Nacht sorgte dafür, dass die winterliche Kälte zurückkam.
Die Kirchturmglocken begannen zu läuten, es war Mitternacht. Als der letzte Schlag verklungen war ertönte von ferne die feierlichen Klänge der Weihnachtsbläser des Musikvereins. Mit dem letzten Ton der Bläser hallte der Klang durch die Straßen Malschs, dann kehrte wieder Ruhe ein. Es ist Weihnachten. Wieder haben sich einige Musiker versammelt, um in der Heiligen Nacht durch die Straßen unseres schönen Ortes zu marschieren und an möglichst vielen Ecken weihnachtlichen Zauber zu verbreiten.
Dort wo die Menschen wach waren, oder wach wurden, wünschte man sich „Frohe Weihnachten“ und erfüllte sogar den ein oder anderen Liedwunsch. Besonders häufig natürlich die Klassiker: „Andachtsjodler“, „Stille Nacht, Heilige Nacht“ und „Oh du fröhliche“. Um sich und das Instrument aufzuwärmen wurden die Weihnachtsbläser, zumeist von Mit-Musikern oder Ehemaligen, einige male ins Haus auf einen kurzen wärmenden Umtrunk eingeladen. Dort erfüllte man den Brauch, der sich in den letzten Jahrzehnten fest etabliert hatte und stoß auf den Weihnachtsbaum an, in dem man ihn, seine Originalität und seine Einzigartigkeit lobte. Ausgezeichnet wurde dieser dann mit dem Weihnachtsbläserchristbaumlobengütesiegel – in diesem Jahr in Form einer handgenähten Zuckerstange.
Meist konnte man nicht lange bleiben und sich nur kurz austauschen, dann musste man wieder raus in die klirrende Kälte. Denn der Weg ist weit, den die Weihnachtsbläser zurücklegen, über 6 km in 6 Stunden dabei spielen sie an fast jeder Straßenecke 1-2 Lieder aus traditionellem weihnachtlichem Liedgute. Und diese Tradition wird nun schon viele Jahrzehnte in Malsch fortgeführt.
Als es wieder unruhiger auf den Straßen wurde und die ersten mit dem Auto zur Arbeit fuhren, die leider nicht an Weihnachten frei haben und ihren Dienst verrichten mussten, kamen die Weihnachtsbläser langsam zum Ende. Als Höhepunkt spielten sie von der Kirchentreppe der Pfarrkirche St. Julianna noch einmal „Herbei oh ihr Gläubigen“ und verabschiedeten sich für dieses Jahr. Gemeinsam gingen sie zum Abschluss frühstücken zu ihrer Musikkameradin Kerstin Mahler und ihrer Familie. Vielen Dank an dieser Stelle für das reichhaltige Frühstück. Auch allen anderen Spendern und Freunde gilt ein herzliches Dankeschön. Die Weihnachtbläser wünschen nun ein frohes und gesundes Jahr 2019 und sollten Sie sie in diesem Jahr verpasst oder nicht gehört haben, seien sie sicher, sie kommen „Alle Jahre wieder“.